SEAcamp 2016 Recap

Interessante Vorträge, tolle Organisation und spannende Charaktere machten auch das diesjährige SEAcamp zu einem Erlebnis. Ein absolutes Muss für jeden SEA-Profi und alle, die es noch werden wollen. Von Automatisierungsstrategien über Datenfeeds und Google Shopping bis hin zu adäquaten PPC-Alternativen zur Marktmacht Google AdWords waren fast alle derzeit relevanten Themen vertreten. Das machte es zuweilen nicht einfach sich für den richtigen Vortrag zu entscheiden – 3 bis 4 fanden gleichzeitig in unterschiedlichen Räumen des Steigenberger Esplanade in Jena statt.

Anzeigenmöglichkeiten von AdWords bis Xing

Interaktiv gestalteter Vortrag von Julia Rittig und Steffen Jecke von der Projecter GmbH aus Leipzig. An konkreten Fallbeispielen sollte das Auditorium jeweils den passenden Werbekanal wählen: LinkedIn oder Facebook, Twitter oder Xing, AdWords oder Pinterest, Instagram oder YouTube. Tendenziell sind die Klickpreise bei Business Netzwerken wie Xing oder LinkedIn etwa viermal so hoch wie die von Google AdWords. Dennoch macht es natürlich mehr Sinn einen höheren Preis für die relevantere Zielgruppe zu zahlen. Brand Building und Stärkung der Brand Awareness lässt sich gut durch Bild-oder Video-lastige Netzwerke erreichen. Themen wie Super Food, Sport und Gesundheit haben auf Instagram besonders hohe Erfolgschancen.

Google Shopping Advanced

Interessanter Vortrag von Reinhard Einwagner der Smarter ECommerce GmbH in Linz, Österreich. Aus dem Retail nicht wegzudenken und doch so oft sträflich vernachlässigt ist das wohl mächtigste Produkt Googles: Die Shopping Campaigns. Gerade bei kleineren Händlern findet man immer noch des Öfteren Optimierungsdefizite. Eine einzelne Shopping Campaign, Product-Segmentation-Level: alle Produkte. Vorteil: keine Arbeit. Nachteil: keine Performance. Dabei bieten Shopping Kampagnen fast endlose Möglichkeiten der Segmentierung bis auf Product ID Ebene. Einzige Voraussetzung hierfür ist ein ordentlich erstellter Feed, alles andere kann und sollte problemlos im AdWords Interface modifiziert werden. So lassen sich Generic-, Brand- und Product-Campaigns mit unterschiedlicher Priorisierung und individuellem Bid-Level maßgeschneidert erstellen, um die maximale Performance rauszuholen.

Tod dem Campaign Manager

Automatisierungsmöglichkeiten soweit das Auge reicht. Mit etwas Kreativität und Geschick lassen sich in AdWords nahezu alle wichtigen Aktivitäten automatisieren. Bid-Management durch AdWords Scripts, Werbezeitplaner oder Bidding-Tools. Kampagnen-Management – von Aktivierung bis Pausierung. Countdowns, die in Anzeigen integriert werden und automatisch bis zum End- oder Startdatum eines Angebotes herunterzählen und und und. Doch Farschid Eshaghmohammadi geht noch einen Schritt weiter und sagt: Das Management der Kampagnen ist nicht mehr nötig. Nach dem Setup unterschiedlichster Kampagnen-Arten wie Dynamic, Shopping, Universal-App, Brand und Remarketing, mit einem nicht unerheblichen Test-Budget, lässt man die Kampagnen einfach laufen und schaut erst nach einem Jahr wieder in den Account, um zu sehen was sich so getan hat. Das widerspricht natürlich jeglichen Prinzipien eines pflichtbewussten SEAs und dementsprechend hitzig war auch die aus dem Vortrag resultierende Diskussion. Ein klares Fazit gab es an dieser Stelle im Übrigen nicht. Wer also mehr zu den Resultaten wissen will, wende sich bitte in 12 Monaten an oben genannten Speaker 😉

Wir sind schon auf das nächste SEAcamp 2017 und etwaige Neuerungen gespannt. In der abschließenden Feedback Runde durften Lob und Kritik geäußert werden. Wird es im nächsten Jahr also endlich eine mobil optimierte Seite geben? Ein fast völlig unbedeutender Aspekt für eine derartige Online Marketing Veranstaltung, man könnte dennoch darüber nachdenken. Wird das Camp endlich auf zwei statt nur einen Tag verteilt? Dies hätte natürlich viele Vorteile: mehr interessante Vorträge, mehr Speaker, ein breiteres Themenspektrum und natürlich auch mehr Gelegenheit für Networking Veranstaltungen. Werden sich die Speaker endlich auf eine Schwierigkeitsstufe ihrer Vorträge festlegen müssen? Dies würde zumindest vielen Hörern die Wahl des für sie richtigen Slots erleichtern.

Ob die Anregungen und Kritikpunkte tatsächlich umgesetzt werden bleibt abzuwarten. In jedem Fall freuen wir uns schon jetzt wieder sehr auf das nächste Jahr in Jena mit Thomas Grübel, Olaf Kopp, David Schlee und Andreas Hörcher!