Onlinewerbung legt 2010 um 20 Prozent zu

Das Internet gräbt den klassischen Medien langsam aber sicher das Wasser ab. Während TV-Sender und Zeitschriften nach wie vor unter sinkenden Werbeerlösen leiden, werden die Markenartikler ihre Ausgaben für Banner, Interstitials und Co im kommenden Jahr deutlich anheben. Das geht aus einer Umfrage der European Interactive Advertising Association (EIAA) unter 500 Marketingentscheidern hervor, die HORIZONT.NET vorab vorliegt.

Besonders stark sollen die Online-Spendings in Deutschland ansteigen. Laut „Internet Ad Barometer“ rechnen die befragten Media-Verantwortlichen im kommenden Jahr mit einem Wachstum von 20 Prozent. Das ist auch in absoluten Zahlen eine stolze Summe: Der Online-Vermarkterkreis im BVDW (OVK) hatte in seinem jüngsten Report prognostiziert, dass die Internet-Werbeausgaben in Deutschland in diesem Jahr erstmals die Marke von 4 Milliarden Euro überschreiten werden.

Mit einem schnellen Ende des Wachstums ist laut Umfrage nicht zu rechnen. Im Jahr 2011 sollen die Ausgaben hierzulande laut EIAA erneut deutlich um 19 Prozent zulegen. Damit wächst die Onlinewerbung in Deutschland stärker als in den meisten anderen Ländern. So sollen die Budgets im europäischen Durchschnitt im kommenden Jahr „nur“ um 7,6 Prozent zulegen, für das Jahr 2011 wird dann auch europaweit mit einem sprunghaften Anstieg der Ausgaben für Online-Werbung um über 15 Prozent gerechnet. „Der wirtschaftliche Abschwung hat die Innovationskraft der Online-Werbung nicht gebremst. Neue Formate zum Beispiel im Mobile Advertising stimmen uns äußerst zuversichtlich, dass das Medium Online sich weiter stark entwickeln wird“, erklärt Alison Fennah, Executive Director der EIAA.

Wichtigster Wachstumstreiber ist die Kosteneffizienz des Mediums Internet. Fast jeder dritte befragte Marketingentscheider aus Europa hat allein aus diesem Grund vermehrt auf Online-Werbung gesetzt – ohne es zu bereuen: Laut EIAA sind 84 Prozent der europäischen und 87 Prozent der deutschen Werbungtreibenden mit der Leistung der Online-Werbung zufrieden. Kein Wunder also, dass hierzulande 100 Prozent der Befragten das Online-Marketing inzwischen als „unverzichtbaren Kanal oder als Medium mit wachsender Bedeutung“ bezeichnen und 88 Prozent ihre Spendings im kommenden Jahr noch erhöhen wollen. In diesem Jahr haben laut EIAA 91 Prozent der deutschen Media-Entscheider ihre Online-Werbeausgaben gesteigert – insbesondere im Bereich des Direktmarketings wurden viele Kampagnen ins Internet verlagert.

Vom Online-Wachstum profitieren kann wohl auch die mobile Werbung: Laut Umfrage ist bereits bei jedem dritten befragten Unternehmen Handy-Werbung Teil des Kommunikationsmixes. Und beinahe jedes fünfte Unternehmen bestätigt die wachsende Bedeutung mobiler Werbung, im ersten Halbjahr 2009 waren es noch 12 Prozent. mas

Leave a Reply